AFP Stiftung
Im Jahr 2011 fanden mehr als 150 Trainingstage statt, von denen vor allem die staatliche tunesische Nachrichtenagentur, die bedeutendste ugandische Tageszeitung sowie Sportjournalistinnen aus rund zwanzig afrikanischen Ländern profitiert haben.
Im Herbst 2011 waren die Tunesier zur Wahl einer neuen Nationalversammlung aufgerufen, die dem Land eine neue Verfassung geben sollte. Um sich auf eine effiziente und professionelle Berichterstattung über diese ersten demokratischen Wahlen seit dem Sturz von Präsident Zine al-Abidine Ben Ali vorzubereiten, bat die tunesische Nachrichtenagentur TAP um Unterstützung durch die AFP-Stiftung. In drei Kursen von je fünf Tagen vermittelten drei Journalisten von Agence France-Presse den tunesischen Kollegen - auf Arabisch und auf Französisch - ihre journalistischen Arbeitsmethoden beim Erstellen von Texten und bei Fotoreportagen; finanziert wurden die Kurse von der Organisation Internationale de la Francophonie.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat die Stiftung fast vierzig Trainingsprogramme für mehr als 1.200 Journalisten in aller Welt organisiert. Die Teilnehmer sind im Anschluss eingeladen, selbst als Journalismus-Trainer ihre neu gewonnenen Kenntnisse an Kollegen und Nachwuchsjournalisten weiterzugeben. Allein 2011 fanden 69 Trainingstage statt. Eines der wichtigsten von der Stiftung entwickelten Programme war die Vorbereitung der Berichterstattung über die Frauen-Fußball-WM, die vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland stattfand. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft nahmen rund 100 Sportreporterinnen aus 21 afrikanischen Staaten an einem Vorbereitungsprogramm teil, das die Stiftung zusammen mit dem Weltfußballverband (FIFA) organisiert hatte.
Zugleich will die Stiftung Journalisten für die strukturellen Probleme in ihren Heimatländern sensibilisieren: Armut, mangelnder Zugang zum Arbeitsmarkt, Analphabetismus, Umweltzerstörung… So leitet die AFP-Stiftung derzeit in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, der Chirac-Stiftung und dem französischen Außenministerium ein Großprojekt im Libanon, um die Medien vor Ort im Umgang mit diesen Entwicklungsfragen zu schulen. Im Dezember 2011, im Zuge der dritten Mission dieses Ausbildungsprogramms, haben libanesische Print- und Fernsehjournalisten ihr neugewonnenes Wissen über die Recherche und Vermittlung von Information in der Praxis getestet. Im 30 Kilometer südlich von Beirut gelegenen Jiyé recherchierten sie bei Fischern und Lokalpolitikern, um mehr über den Zustand der Umwelt an jenem Küstenabschnitt herauszufinden, an dem sich 2006 eine ökologische Katastrophe ereignet hatte, bei der 15.000 Tonnen Öl ins Meer flossen.
Die Stiftung bietet auch Schulungen im Online- und Multimedia-Journalismus an, um Medien beim professionellen Umgang mit neuen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, etwa durch das Internet, zu unterstützen. So wurden im September 2011 die Mitarbeiter der ugandischen Tageszeitung New Vision und ihrer Print- und Rundfunktöchter auf den Start der neuen Website vorbereitet.
Neben ihren Schulungsangeboten engagiert sich die Stiftung für freie, unabhängige und verantwortungsbewusste Medien. So übergab sie der Organisation Reporter ohne Grenzen 25 Computer, um so Journalisten zu unterstützen, die in ihren Heimatländern oder im Exil unter schwierigen Umständen leben und arbeiten.